hochbunker
der ehemaligen munitionsfabrik hessisch-lichtenau/hirschhagen.
er diente 16 jahre als arbeitsstätte und bildhaueratelier.
die hirschhagener munitionsfabrik gehörte zu den größten rüstungsbetrieben
des dritten reiches. sie ist von der dynamit aktiengesellschaft (der
späteren dynamit nobel ag) betrieben worden, welche von friedrich flick,
dem grossvater des kunstsammlers friedrich christian flick, mit 80 prozent
des aktienkapitals kontrolliert wurde. die sprengstofffabrik
fungierte als aussenkommando des konzentrationslagers buchenwald. hier waren
kz-häftlinge, kriegsgefangene und zwangsarbeiter der "vernichtung
durch arbeit" bedingungslos ausgeliefert.
der künstler hat sich mit dem deutschen faschismus
und der topographie dieses ortes intensiv auseinandergesetzt.
von ihm wurden in dem bis dato original erhaltenen
bunker nicht nur gedenkstättenprojekte entwickelt,
deren ausführung von deutschen juroren und
behörden allesamt torpediert wurden, sondern
auch skulpturale arbeiten.
nebenstehend eine kleine auswahl dort entstandener arbeiten,
welche die symbolik des ns-regimes in einen
dialektischen zusammenhang mit der nicht-orientierbarkeit
möbiusscher flächensysteme stellen und
kritische denkprozesse evozieren.